Erster Zug fertig gebaut – Produktionsprozess voll angelaufen
(Wien, 11.11.2014) – Die ÖBB haben im Frühling 2013 auf Basis einer EU-weiten Ausschreibung 101 neue Züge für den Nah- und Regionalverkehr im Wert von etwa 590 Millionen Euro (inklusive Preisgleitung) bestellt. Damit modernisieren die ÖBB ihre Fahrzeugflotte weiter. Die neuen Siemens Züge werden beim Fahrgastkomfort neue, hohe Maßstäbe setzen. Im Herbst 2014 hat der erste Zug die Werkshallen verlassen, nun wird der Zug im Prüfzentrum auf Herz und Nieren geprüft. Der erste ÖBB cityjet kommt im Jänner 2015 für Tests im Windkanal nach Österreich. Ab März 2015 starten schließlich die Zulassungsfahrten. Ein Teil der Wertschöpfung wird in Österreich erbracht, denn die Drehgestelle kommen vom Siemens Werk in Graz, die Endfertigung für rund zwei Drittel der Züge erfolgt wie schon bei den railjets und den Taurus-Loks in ÖBB Werkstätten in Österreich. Fahrgäste werden im Winter 2015 erstmals den neuen Zug benützen können. 31 Züge sind für den S-Bahn-Verkehr in Wien und Niederösterreich vorgesehen, 35 Stück für den Regionalverkehr in Niederösterreich, 18 Stück für den Regionalverkehr in der Steiermark und 17 Stück den Regionalverkehr in für Oberösterreich. Für 99 weitere Züge besteht eine Option.
Fahrgäste genießen mehr Komfort denn je.
Beim ÖBB cityjet handelt es sich um ein dreiteiliges Elektrotriebfahrzeug, das in der S-Bahn-Version 4746 über 244 Sitzplätze und in der Regionalbahnversion 4744 über 259 Sitzplätze pro Zug verfügt. Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Großes Augenmerk wird auf den Sitzkomfort gelegt: Fahrgäste entspannen sich in komfortablen, verstellbaren Sitzen mit Armlehnen und Fußstützen, eine auf die Sitzpositionen abgestimmte LED-Beleuchtung und Fahrgastinformation mit Bildschirmen im Wageninneren. Ergänzend sind Steckdosen, Tische und Fensterrollos vorgesehen. Die S-Bahnen erhalten sechs, die Regionalzüge vier Türen pro Einstiegsseite. Der ÖBB cityjet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Modernes Bahnfahren – effizienter Bahnbetrieb
Auch für die ÖBB ist der Betrieb der neuen Züge vorteilhaft: Im Vergleich zu bestehenden Fahrzeugen kann die Laufleistung zwischen den Wartungsintervallen bis zu dreimal höher als bei bestehenden Fahrzeugen sein. Die Zulassung des 160 km/h schnellen ÖBB cityjets wird in Österreich uneingeschränkt für alle Strecken erfolgen. Er wurde technisch angepasst, um auch Begegnungen mit 250 km/h schnellen Fernreisezügen problemlos zu ermöglichen.
Ein hoher Wirkungsgrad der Antriebsanlage, elektrodynamisches regeneratives Bremsen mit Energierückspeisung, ölfreie Kompressoren sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Bahnbetrieb. Zusätzlich ist das Fahrzeug im Innen- und Außenbereich mit energieeffizienten LED-Lampen ausgestattet, eine lärmarme Vorheizanlage schützt die Anrainer, wenn der abgestellte Zug in der Nacht für die Fahrgäste aufgewärmt wird. CO2-Fühler stellen den Besetzungsgrad des Fahrzeuges fest und sorgen für eine umweltfreundliche Steuerung der redundanten Klimaanlage, ohne den Fahrgastkomfort zu beeinträchtigen. Die Triebfahrzeugführer werden durch technische Einrichtungen beim Energiesparen im Fahrbetrieb und Abstellbetrieb unterstützt.